Wachet und betet
dieser Auftrag unseres Herrn geht jeden Gründonnerstag an alle Christen. Für viele Männer heißt das raus aus der Komfortzone und rein in die Nacht. In der Pfarreiengemeinschaft Wullenstetten waren es dieses Jahr wieder 10 Männer, die vom Abend des Gründonnerstags loszogen und durch die Nacht marschierten. In einer kurzen Einführung bereiteten sich die Männer geistig auf die bevorstehende Wallfahrt vor. Wie bereits 2012 bei der ersten Nachtwallfahrt führte der Weg durch die verschiedenen Orte der Pfarreiengemeinschaft. In der Unterkirche von St. Josef, der ersten Station, war das Allerheiligste ausgesetzt und es gab die Gelegenheit zum stillen Gebet. Nach einem gemeinsamen Lied, dem eucharistischen Segen und guten Wünschen von Herrn Pfr. Spiegel machte sich die Truppe auf den Weg nach Gerlenhofen.Station war hier in der kleinen und sehr heimeligen Kirche St. Wolfgang, die von der evangelischen Gemeinde genutzt wird. Gestaltet wurde diese Station von unserem evangelischen Mitpilger Christian Sievers. ‚Christliche Bekenner des 20.Jh.‘ war das Theme der diesjährigen Wallfahrt. Wir erfuhren wissenswertes über den evangelischen Bekenner Dietrich Bonhoeffer, der 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde. Besonders bekannt ist Bonhoeffer auch wegen seines Liedes „Von guten Mächten“, das zum Abschluss der Station angestimmt wurde. Nach einer kleinen Stärkung im Gemeindesaal in Gerlenhofen führte der Weg weiter zur nächsten Station in die Pfarrkirche in Aufheim. Die Lebensgeschichte des Schönstatt-Priesters Franz Reinisch ist ein großes Zeugnis dafür, seinem Gewissen auch in schwierigsten Situationen treu zu bleiben. Er verweigerte den Fahneneid auf Hitler, was ihn sein Leben kostete. Zum Abschluss der Station wurde vor allem auch für mutige Bekenner in der heutigen Zeit gebetet. Durch mittlerweile dichten Nebel zog die Truppe über die Felder Richtung Hittistetten zur vorletzten Station. Der Abschluss der Wallfahrt war in Witzighausen, wo in der Wallfahrtskirche im Frühen Morgen nochmals Lieder gesungen wurden. Nach einer gegenseitigen Segnung freuten sich die Wallfahrer auf ein stärkendes Frühstück, das im Gemeindehaus bereits vorbereitet worden war.