Wäre unsere Wallfahrtskirche keine Marienkirche, wäre
der Hl.Josef
als nächster dran – geht man von der Anzahl der Josefsdarstellungen aus. In allen Chorfresken ausser der Verkündigungsszene ist der Hl.Josef zu sehen. Natürlich aufgrund des theologischen Programms, das vor dem Chorbogen genannt ist: „Die Weisheit hat sich ein Haus gebaut, als Maria, die Mutter Jesu mit Josef vermählt wurde.“ Selbst beim Treffen Marias mit ihrer Cousine Elisabeth hat er sich –ganz unbiblisch- eingefunden. Erfreulicherweise erscheint er in den Fresken als dynamischer, kraftvoller Mann Mitte dreissig. Josefsaltar, Josefstatue -auch eine Josefsbruderschaft soll es hier gegeben haben- zeugen von der verbreiteten und bewährten Verehrung des schweigsamen Heiligen. Überliefert sind von Josef im Evangelium nur Träume und Taten – kein einziges Wort. Das trifft – oder sollte uns treffen. Die Hl.Schrift zeigt uns Josef, wie er den Willen Gottes erkennt und danach handelt. Dass er seine Aufträge aus Träumen ableitet, macht das alles nur noch brisanter für uns. Wir lassen uns i.a. nicht mal von den Holzhammer-Impulsen Gottes beeindrucken. Das ist Josefs Aufruf zur Umkehr in dieser Busszeit: Sei still und hör zu. Gott spricht zu dir. Lass Taten folgen. Es gibt, auch hier, Männer und Frauen, die einfach zupacken, wenn man sie braucht. Arbeiter im Reich Gottes. Ohne Nörgelei und gelehrtes Gegacker. Wir beten zum Hl.Josef: Erbitte uns die Einfachheit im Glauben, Vertrauen auf Gottes Wort und die Kraft zum tatkräftigen Handeln.