rorate caeli desuper, et nubes pluant justum – dieser Text ist bekannt als Adventslied: Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab. Es ist der Eingangsvers des 4.Adventsonntags und einer Messe zu Ehren Marias. In der Rorate-Messe in der Dunkelheit des frühen Morgens wird diese Erwartung des Gottesvolkes zum Thema. Maria nimmt dabei eine zentrale Stellung ein. In einer freien Entscheidung hat sie ‚Ja‘ gesagt zur Anfrage: Willst du Mutter dieses Kindes werden, das „gross sein und Sohn des Höchsten“ genannt werden wird. Tausend Fragezeichen, Risiken und Dunkelheiten mit inbegriffen. Sie hat diese Entscheidung getroffen, weil sie geglaubt hat: Gott lebt, Gott handelt, Gott ist treu in seinen Verheissungen. So hat sie den Weg freigemacht für Jesus. Das tut sie auch in unserem Leben. Wir dürfen uns ihr anvertrauen, auch in diesem Advent. Am Mittwoch, 08.12. feiern wir Marias ‚Unbefleckte Empfängnis‘, ein Hochfest im Kirchenjahr. Es ist das Fest der vollkommenen Reinheit und Schönheit der Gottesmutter. Da ist es naheliegend in der Rorate-Messe dieses Fest zu feiern. Die Kirche wird nur von Kerzen erleuchtet. Das zeigt uns: Gott will in die Dunkelheiten unseres Lebens kommen. Und uns da raus holen. Dafür schickt er uns seinen Sohn. Und die Muttergottes ist dabei, denn sie hat alle Dunkelheiten gekannt, ausser der Sünde. Und Gott hat sie herausgeholt, die erste der Erlösten. Verheissung für uns.
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 1, 26-38)
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Nicht vergessen: Wir feiern ein Fest.